Wer bereits bei einer Kantonspolizei tätig ist und sich für Gewässer und Seen interessiert, der ist bei der Schweizer Wasserschutzpolizei bestens aufgehoben. Es warten zahlreiche Seen und Flüsse, die von den verschiedenen Polizeibehörden des Landes überwacht und kontrolliert werden. Der Beruf als Wasserschutzpolizist oder Wasserschutzpolizistin bringt dabei ganz eigene Herausforderungen mit sich und ist nicht für jedermann geeignet. Was du rund um den Beruf wissen musst, zeigen wir dir im Folgenden einmal genau.
Aufgaben der Schweizer Wasserschutzpolizei
Eine eigene Abteilung für die Wasserschutzpolizei ist natürlich nicht in allen Kantonen der Schweiz zu finden. Stattdessen wird dieser Dienstweg nur dort angeboten, wo auch tatsächlich Gewässer zu finden sind. Die Wasserschutzpolizei übernimmt dabei unterschiedliche Aufgaben. Sie kontrolliert u. a. die Fischereibestimmungen und deren Einhaltungen, überprüft Segler und Bootsbesitzer bei ihren Touren oder hilft in Not geratenen Wassersportlern bei Unfällen und Stürmen. Im Fokus steht dabei stets die Einhaltung der Gesetze des Landes bzw. des Kantons. Die Weisungsrechte der Wasserschutzpolizei entsprechen den Rechten der regulären Kantonspolizei in der Schweiz und so können die Wasserschutzpolizisten natürlich auch Personen in Gewahrsam nehmen, Eigentum beschlagen oder Platzverweise aussprechen.
Karriere bei der Wasserschutzpolizei: Welche Möglichkeiten habe ich?
Die Ausbildung im Bereich der Wasserschutzpolizei wurde in der Schweiz mittlerweile vereinigt, so dass in den Kantonen immer identische Ausbildungsmöglichkeiten und Lehrpläne auf dem Programmplan stehen. Nehmen wir hier beispielsweise die Stadt Zürich, können bei der Wasserschutzpolizei zwei unterschiedliche Richtungen eingeschlagen werden:
- Polizeitaucher
- Gewässerpolizist
Wer eine Ausbildung als Polizeitaucher anstrebt, der wird in seinem späteren Berufsleben in ganz unterschiedlichen Fällen eingesetzt. So kommen die Taucher zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn nach vermissten Personen in einem Gewässer gesucht wird oder möglicherweise entscheidende Hinweise auf eine Straftat in diesem Gewässer vermutet werden. Zusätzlich dazu spielen auch die Bergungsarbeit und die Unterwasserforensik eine wichtige Rolle. Die Arbeit der Gewässerpolizisten sieht hingegen wiederum ein bisschen anders aus. Diese sind zum Beispiel für die Polizei- und Verkehrskontrollen auf den Gewässern zuständig, nehmen Schiffsunfälle auf, übernehmen die Seenotrettung und überprüfen die Einhaltung der ABC-Richtlinien.
Voraussetzungen: Wie wird man Wasserschutzpolizist?
Bei der Wasserschutzpolizei handelt es sich um eine Sondereinheit der Polizei. Das bedeutet für dich als Bewerber/-in, dass du erst einmal eine reguläre Laufbahn bei der Kantonspolizei einschlagen musst und im weiteren Verlauf dann zur Wasserschutzpolizei wechseln musst. Eine entsprechende Berufserfahrung gehört also zwingend zu den Voraussetzungen für den Einstieg in diesem Beruf. Darüber hinaus müssen weitere Anforderungen erfüllt werden:
- Abgeschlossene Berufslehre oder gleichwertige Ausbildung
- 2 Jahre Polizeischule bei der Stadtpolizei
- 2 bis 4 Jahre Einsatz als Streifenwagenfahrer/-in
- Eignungsprüfung, Vorstellungsgespräch
- Tauchärztliche Untersuchung
Abgesehen von der Berufserfahrung musst du nach deiner internen Bewerbung bei der Wasserschutzpolizei auch noch eine gesonderte Eignungsprüfung meistern und dich in einem Vorstellungsgespräch noch einmal beweisen. Wenig überraschend, wird zudem eine tauchärztliche Untersuchung durchgeführt, in welcher geprüft wird, ob du körperlich für die Arbeit bei der Wasserschutzpolizei Schweiz geeignet bist.
Die Ausbildung bei der Wasserschutzpolizei
Die Ausbildung bei der Wasserschutzpolizei ist mit der Grundausbildung bei der Polizei nicht zu vergleichen und verläuft deutlich kürzer. Kein Wunder, immerhin solltest du die Grundlagen des Polizeiberufs ja bereits kennen. Auf dem Plan stehen hier je nach Berufswunsch unterschiedliche Dinge. Wer sich für eine Ausbildung zum Polizeitaucher entscheidet, durchläuft eine fünftägige Ausbildung. Hier stehen zunächst die gesetzlichen Grundlagen und die Grundlagen rund um die Ausrüstung auf dem Lehrplan. Anschließend werden die Suchmethoden gelehrt, das Dokumentieren und die Spurensicherung erläutert und das Bergen von Personen und Dingen besprochen. Am letzten Tag erfolgt eine Lernkontrolle, zudem wird dir hier auch noch einiges über Tauchunfälle und die Tatbestandsaufnahme erklärt.
Im Rahmen der Ausbildung zum Gewässerpolizist wiederum gehören in die Grundausbildung die sogenannte Wasserschutzpolizei-Ausbildung, die Schiffsführerprüfung Kategorie A, Tauchbrevets, die Nothelferausbildung, die Lastwagenführerprüfung, eine Segelausbildung und die Ausbildung in den Umwelt- und Gewässerschutzvorschriften.
Bewerbung bei der Schweizer Wasserschutzpolizei
Ein direkter Einstieg bei der Wasserschutzpolizei ist nicht möglich. Stattdessen musst du erst einmal Erfahrungen als Streifenpolizist/-in sammeln, ehe du dann in den Bereich der Wasserschutzpolizei wechseln kannst. Doch wie kommt man eigentlich zur Polizei? Hierfür musst du dich zunächst einmal für eine Ausbildung bei der Kantonspolizei bewerben. Anschließend musst du in einigen Kantonen einen Online-Test meistern, für dessen erfolgreichen Abschluss du ein Zertifikat erhältst. Dieses Zertifikat kann dann für die Bewerbung bei unterschiedlichen Polizeibehörden genutzt werden. Überzeugen die Leistungen im Online-Test und in deiner Bewerbungsmappe, wirst du im nächsten Schritt zu einem Eignungstest eingeladen. Hier wartet u. a. ein Sporttest auf dich, zusätzlich musst du einen schriftlichen sowie mündlichen Testabschnitt und eine ärztliche Untersuchung meistern.
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